Heute beginne ich meine Reihe mit Wanderberichten, von Wanderungen, die wir in der Schweiz gemacht haben. Wer Details mag oder sehen möchte, wo wir langgegangen sind, findet am Ende des Berichts zwei Links zu Karte, Höhenprofil etc. Und nun viel Spaß!
Nach einem Tag Eingewöhnung folgen wir heute nun dem Ruf der Berge, wollen aber erst einmal langsam beginnen. Die Wahl fällt deshalb auf den Mont d’Orge (787 m). (Alle möglichen GPS Daten zeigen allerdings nur eine Höhe von 761 m an.) Der Berg ist sowas wie der Hausberg von Sion. Sion ist der Hauptort des Wallis und liegt im Rhonetal.
Das Wetter ist bestens. Unsere Unterkunft liegt auf fast 1.600 m. So heißt es erst einmal hinab ins gerade mal 500 m hoch gelegene Rhonetal zu fahren. Wir fahren durch Sion und bald schon sind wir am Parkplatz am Fuße des Mont d’Orge. Der Weg steigt langsam bergan und schnell haben wir sehr schöne Aussichten hinab nach Sion. Vorbei an Weinbergen gehen wir an einer Abzweigung am Südhang hinauf zum Gipfel. In kleinen Serpentinen geht’s bergan. Am Wegesrand sehen wir Sukkulenten und Kakteen. Davon hatte ich zwar vorher gelesen, aber es dann selbst zu sehen, ist noch einmal was anderes.
Dank des subtropischen Klimas an der Südseite des Berges wachsen hier Feigenkatkteen…
Prickley pears are growing due to the sub tropical climate on the south side of the mountain…
… und Sukkulenten.
… and succulents, too.
Blick Richtung Norden. Weinberge überall. – View towards north. vineyards everywhere.
Dann haben wir es endlich geschafft und haben den Gipfel erreicht. Dort finden wir die Ruine des ehemaligen Schlosses Montorge, welches aus dem 13. Jh stammt. Ein Stück davon entfernt steht eine Säule, von wo wir einen besonders schönen auf Sion und das Rhonetal haben. Zu unseren Füßen liegt der Flugplatz Sion, wo ab und an auch Kampfjets starten und landen. Was, wenn man in der Stadt unterwegs ist, natürlich tierisch laut ist und bedrohlich wirkt, wenn die Flugzeuge so auf die Stadt zugeschossen kommen.
Ein letzter Aufstieg, dann ist die Ruine des ehemaligen Schlosses Montorge erreicht.
A last ascent than we’ll reach the ruins of the former Castle Montorge.
Madonnenstatue an einem Aussichtspunkt auf dem Gipfel.
Madonna statue on a view point on top of the mountain.
Blick hinab durch die Weinberge nach Sion. Rechts der Felsen Valère (621 m) mit der Wallfahrtskirche Notre-Dame de Valère. Links der Felsen Tourbillon (655 m) mit der Ruine des ehemaligen bischöflichen Schlosses.
View through the vineyards to Sion. Rock Valère (621 m) with the pilgrimage church Notre-Dame de Valère (right). And Rock Tourbillion (655 m) with the ruin of the former episcopal castle (left)
Auf dem Weg hinab laben wir uns auf einer schattigen Bank an unserem mitgebrachten Picknick und genießen die weite Aussicht. Herrlich. Es wird nun immer wärmer, und inzwischen zurück in den Weinbergen steht die Luft fast. Wir folgen einem schmalen Pfad, der sich um den Berg herumschlängelt. Hier müssen wir einige für uns knifflige, schmale Stellen meistern, an denen es sehr tief in den Weinberg hinab geht. Aber es klappt alles, und ohne es zu ahnen, trainiert dies uns gleich für die Wanderung am morgigen Tag.
Schmaler Stieg. Kopf einziehen, auf den Weg achten und das Gleichgewicht halten gleichzeitig. Vor einigen Jahren wäre ich hier noch nicht langgegangen. Aber über die Jahre rücke ich meiner Höhenangst weiter zuleibe.
Small path. You have to do all at once: duck your head, look out for the path and hold your balance. I wouldn’t walked that path a few years ago. But over the years I bear down on my vertigo.
Blick hinauf zum Mont d’orge. – View up to the Mont d’Orge.
Als wir den Berg an seiner Westseite umrundet haben, kommen wir langsam in den Schatten. Die Vegetation ist auf der Nordseite des Berges völlig anders. Eher nordisch mit Laubbäumen und viel Dickicht. Bald haben wir den Lac du Mont d’Orge erreicht, welcher ein beliebtes Naherholungsziel ist. Heute ist dank des Wochentages fast menschenleer und wir können in Ruhe ein paar Blesshühner beobachten. Dann sind wir auch schon wieder am Auto. Ja, die Wanderung war wirklich nicht weit, aber dafür der Beweis, dass man für gute Aussichten nicht immer etliche Höhenmeter zurücklegen muss. Nun wartet das Getümmel in Sion auf uns.
Länge: 3,7 km
Gesamtan- und abstieg: 160 Höhenmeter
Karte und Höhenprofil
Weinterrassen. – Terraced vineyards.
♥
Looks like a nice trip!
Die Weinterrassen sehen faszinierend aus.
Die ganze Wanderung war bestimmt nicht einfach….ich hätte das nicht geschafft.
Sehr schöne Bilder.
LG Mathilda 🙂
Eine sehr schöne und anspruchsvolle Wanderung. Klasse Fotos, wie immer!
Wow, you are so brave to tackle that narrow, high path!!!! It made me feel faint looking at the photo 😀
Was für eine herrliche Gegend. Wir waren mal in dem Teil des Wallis, wo die großen Gletscher sind (Fiescher, Aletsch). LG, Ingrid
echt super schöööööön, genieße den Tag
Wow, was für wunderschöne Einblicke in Euren ersten Urlaubstag und was für fantastische und gigantische Ausblicke auf die Landschaft, die Weinberge, den Ort im Tal und die Berge ringsherum. Danke für´s Mitnehmen !
Viele liebe Grüße, Synnöve
I really like the shot of the small path! Schoenes Bilder.
Such a lovely scenery, looks like an really enjoyable trip! I do appreciate the small snippets of english in between:)
Macht total Spaß, Euch mit diesem Beitrag nachtäglich wandernd zu begleiten. Ist genau der richtige Anteil Bild/Text, so dass man gut reinkommt. Danke dafür und – mehr! 😉
ein schönes Wochenende
Very beautfil place!! When I see the grapes I come to think of my time in Rheinlandpfalz for many years ago and how good it was with new wine in the autumn 😀
ich wünsche eine gute Woche
Welch fantastische Landschaften, und dass im Wallis Sukkulenten und Kakteen wachsen, hätte ich jetzt mal nicht erwartet. Toll finde ich auch, wie du deiner Höhenangst entgegentrittst. Liebe Grüße Petra
traumhaft schön, diese landschaftsbilder tun richtig gut in den augen!